Am nächsten Morgen wurde uns erst die ganze Schönheit der Pousada klar. Die „Pousada Vila das Pedras“ ( Pousada Steinvilla) hatte ihren Namen wirklich verdient! Sie bestand aus dem Haupthaus in dem, wie wir vermuten, oben die Hausherren wohnen und unten war Empfang, Küche und diverses Zeug. Von diesem Raum konnte man direkt auf die Terrasse auf der auch gefrühstückt wurde und 2 Meter weiter der Pool war. Man wohnte in kleinen einzelnen Häuschen die rund um das Gelände verteilt waren, zwischen grossen Findlingen und Bananenstauden. Gefrühstückt wurde übrigens auf einem „Kolibri-Flughafen“, also einer Station mit Zuckerwasser an dem die kleinen Vögelchen wie Dart-Pfeile ihr Wässerchen süppelten.
Mit Bikini, Badehose und Handtüchern bewaffnet entschlossen wir uns (ach ja und SONNENCREME und dieses Mal auch AUF der Haut) den kleinen Fox zu schnappen und vielleicht einen kleinen Strand zu finden an dem wir baden könnte. ICH bin gefahren und hatte eine fette Grinse im Gesicht weil ich ja schon ein halbes Jahr ein Auto mehr gefahren bin! Die Insel hatte 2 Strassen und somit hatten wir auch nicht viel Auswahl was den Weg anging. Wir haben uns für links entschieden und haben den kleinen Fox über die hügeligen und schlangenlinienförmigen Strassen...äh…Strasse geführt. Direkt an der Küste entlang hatte man einen super Ausblick auf das Meer und das Festland das dich besiedelt mit Wald war. Irgendwann fiel Johannes ein Schild aus…“Achtung, Alphalt endet in XX Metern!“ UPS! Solche Schilder sollte man ernst nehmen wie wir gemerkt haben, denn die meinen das ernst! Wir fanden uns also mit dem weißen Fox auf einem roten „Feldweg“ mit vielen Löchern wieder. Hinter uns war ein Chevrolet Corsa (die haben hier ja keinen Opel) und wir haben uns eben gedacht…“gut…der Corsa wird schon wissen wo es hin geht, der ist sicher ein Einheimischer!“. Als ich an den Rand gefahren bin (an den Schlaglöchern vorbei) um ihn vorbei zu lassen da der ja wusste wo hin hat der Drecksack einfach umgedreht!! Der hat sich nämlich wohl dasselbe gedacht „Der Fox wird das schon wissen, dem folgen wir mal“. Wir haben einen kleinen Fahrerwechsel durchgeführt und sind dann auch wieder zurück gefahren.
Als wir wieder eine befestigte Strasse unter den Rädern hatten plagte uns auch ein wenig der Hunger. Also sind wir in ein Restaurant am Straßenrand gefahren und waren sichtlich überrascht!!!! Das ganze Ding war einmal komplett den Hang runtergebaut! Alles sehr schön und farbenfroh dekoriert, dunkles Holz und eben dieser super geile Blick raus aufs Meer!! Wir haben uns beide einen Salat bestellt weil es schon noch recht warm war um etwas Richtiges zu essen. Nach unserem Salat haben wir unsere Entdeckungstour weiter fortgesetzt. Da überall Schilder von Cachoeiras also Wasserfällen standen und die in den kleinen Prospekten auch eingezeichnet waren haben wir uns auf den Weg zu einem so nem Wasserfall begeben. Dort angekommen musste man sich erst mal mit Anto-Mücken-Mittel einreiben weil die Viecher extrem aggressiv waren! Gott sei Dank war das Zeug kostenlos, so konnte man sich das massig an den Körper klatschen. Gut eingeölt gingen wir zum ersten „Becken“. Riesige Steine über die Wasser schiesst dienen als Rutsche und wenn man da einfach so rein rutscht ist das nicht angenehm..“ AU!! AU!!“ ungefähr so bin ich da runter gekommen. Das ist so cool! Mitten Im Urwald einfach mal eben so ein Wasserfall, Sonnenbrand ausgeschlossen weil eh alles unter den Bäumen ist! Das hat auf jeden Fall irre viel Spass gemacht in diesen Wasserfällen rumzuplantschen! Als das Mückenschutzmittel nachgelassen hat haben wir uns dann aber auch entschlossen zu gehen. Noch schnell Halt bei der kleinen Imbiss-Bude gemacht die bei den Cachoeiras waren (wo übrigens deutsche Volksmusik lief O_o) und dann sind wir wieder zum Hotel gefahren. Dort haben wir uns noch im Pool unseren Bereich gesichert. Den Kolobris zuschauend haben wir es da auch eine ganze Weile ausgehalten. Irgendwann hat uns aber er Hunger gequält und wir sind zu dem Fischrestaurant gefahren in dem wir zuvor schon den Salat gegessen hatten. Lachs haben wir bestellt…SEHR lecker!
Das Frühstück hatte sich am Sonntagmorgen auch wie am Samstag gestaltet nur hab ich mir dieses Mal nicht meinen Daumen an der Butterdose aufgerissen!
Wieder mit Bikini und Badehose bewaffnet sind wir dieses Mal aber in die andere Richtung der Strasse gefahren. Vorbei an Pousadas ohne Ende und über Lombadas und erstaunlicher Weise auch über negativ Lombadas O_o die kannte ich noch nicht! Uns haben recht viele SUVs und echte Geländewagen überholt und kamen uns entgegen. Am Ende der Strasse wussten wir auch warum! Auf Wiedersehen Asphalt hallooooooo Sand-Stein-Gelände! „Drehen wir um?“ „Spinnst du? Der hat das gestern auch gut geschafft!“ und so sind wir also mit dem kleinen Fox hinter den grossen SUVs und Geländewagen hinterher. Aber zu unserer Verteidigung müssen wir sagen, dass uns auch mal ein Gol und ein Fiat entgegen gekommen ist wobei eigentlich nur die Geländewagen einwandfrei durch gekommen sind. Als Geländewagenfahrer hatte man auf jeden Fall seinen Spaß, hoch und runter und schauen, dass man seinen Unterboden nicht verliert. Aber richtige Geländegänger machen so was mit einem Fox, mit einen Geländewagen kann das ja jeder machen *g*. Von Urwald bishin zu Staubstrecke von der aus man die Küste der Insel mit ihren Stränden super sehen konnte war alles dabei. Wir mussten nur feststellen, dass die Klimaanlage den Geist aufgibt wenn man den Berg hoch will. Der Weg führte zu Parkplätzen mitten im Nichts aber nahe sm Strand. Wir entschlossen uns aber wieder umzudrehen da wir noch packen mussten für die Rückfahrt. Als wir das Auto vor der Pousada abgestellt hatten mussten wir feststellen, dass sich rote Erde auf weißen Auto sehr gut macht, und zwar überall! Als Johannes gepennt hat hab ich mir meinen Bikini geschnappt und bin ich den Pool gehüpft. Die Aussicht ist einfach super! Rechts ist ein riesiger Stein, ein Findling um den die Terrasse herum gebaut worden ist. Kolibris die um einen herumschwirren und ihr Zuckerwasser schlürpen (mindestens 5 verschiedene Beija-Flor Arten!). Hinten als Panorama die mit Urwald bewachsenen Berge die man sonst immer nur als Luftaufnahmen von Dokumentationen kennt und Wolken die sich um eben diese legen und eine Ruhe keines Gleichen vermitteln.
Aber auch jede ruhige Minute ist eben auch nur eine Minute und endet mal und so mussten wir uns leider wieder auf den Weg ins das Industrie-Sorocaba machen L Wir sind um 17 Uhr losgefahren und um 2 Uhr waren wir endlich wieder in Sorocaba (alles nur mit einer CS die ich jetzt auswendig kann, weil sie nur 45 Minuten geht: Peter Fox)! Wir sind die Küste entlang zurück gefahren, die Serpentinen hoch und wieder waren es Bilder wie für Götter! Langsam kann ich es auch echt gut aus dem fahrenden Auto zu fotografieren ohne, dass man a) das Auto sieht und b) ohne zu wackeln (lag aber auch an der Kamera). Eine Weile lang ging es auf den Strassen auch recht zügig aber dann kam der längste Stau in dem ich je gestand!! Links Böschung, rechts Böschung, vorne viele, viele Auto und hinter uns auch und ich musste aufs Klo!! Aber weil ich das Glück ja gepachtet habe kam da ein Dixi-Klo auf der anderen Seite der Strasse :-D Ich steig in einem Affenzahn aus, reservier mir das Ding und war noch nie so glücklich ein Dixi-Klo zu sehen! Johannes war vielleicht 50 Meter weiter als ich wieder gekommen bin also kann man sich vorstellen wie rasend schnell sich der Stau bewegt hat. So ging es eine ganze Weile und das wär ja alles nicht so schlimm gewesen wenn es nicht 50% der Leute dazu getrieben hätte einfach auf dem Standstreifen weiter zu fahren! Es nervt ja schon, dass einen jeder rechts überholt auf einer Spur die keine ist, dann wieder rein drängeln wenn der Streifen aufhört und dann schon wieder drängeln wenn er wieder da ist. Dann kam aber noch so ein Arsch von links und wollte uns auch noch überholen und der ist fest davon ausgegangen, dass wir den rein lassen Arsch lecken!! Ich hab dann mal eben als Beifahrerin die Hupe hupen lassen was nur ging. Also Autofahren können die hier nicht und normales Licht haben die hier auch nicht, die fahren alle nur mit Nebellichtern oder Standlicht…oder aber mit dem Rückwertslicht weil das falsch angeschlossen ist. Aber wir sind ja auch noch angekommen und zwar heil und das ist was zählt.
Heute Morgen hatte ich das Auto vor der Tür weil es bei Johannes Gebühren kostet es in die Tiefgarage vom Hotel zu stellen, also hab ich es mitgenommen. War echt cool mal nicht um 5:30 geweckt zu werden. Um 8 Uhr bin ich also in Foxilein gestiegen und hab Johannes im Hotel abgeholt Der sah nicht gut aus. Den hat die dicke Grippe erwischt :-P und genau da kommt mal wieder mein kleines Berserker-Immunsystem ins Spiel, mir geht’s blendet bis auf den Schnitt im Finger von der Butterdose.
Als Zusammenfassung kann ich eigentlich nur sagen, dass die Ilha Bela um einiges besser war was Strände und Natur anging als Itaparica, einfach eine kleines schönes Fleckchen Erde…mitten im Atlantik.