Montag, 12. Januar 2009

ainda estou vivindo =)


Ja, auch ich lebe noch und auch ich komme mal wieder dazu einen kleinen Blogeintrag zu vollbringen. Wie schon erwähnt sind ja Zvoni und Marina nach Brasilien gekommen um mich zu besuchen und wie ich finde ist die Zeit viel zu schnell rum gegangen.

Am 24.12. hatte auch ich endlich meinen ersten Urlaubstag und bin mir Zvoni ein bisschen im Park des Condiminhos spazieren gegangen und da haben wir doch auch noch glatt ein Capivara gesehen! (Für all die die jetzt nichts damit anfangen können: das ist ein Wasserschwein, der weltgrößte Nager, nächster Verwandter des Meerschweinchens…ach googelt doch einfach =)). Wir sind eine ganze Weile in der brütenden Hitze gelaufen und irgendwann haben wir uns das Recht genommen uns auf dem Spielplatz auf 2 Schaukeln zu setzen. Es hat auch nicht lang gedauert und jemand hat und angehupt. Ich reagier prinzipiell nicht wenn mich wer anhupt und Zvoni hab ich auch angegiftet er soll sich nicht umdrehen. Noch ein Huper. Zwei hintereinander die schon ungeduldiger waren. Ein langer und zwei kurze…wir schaukeln weiter. Dann eine Sirene. Na ok, man dreht sich halt doch mal um. Ein Mann auf einem Motorrad, der als Polizist durch gehen würde aber nur Hilfspolizist in diesem Condominho ist macht uns mit Handbewegungen klar, dass wir von den Schaukeln runter sollen. Ach …Arschlecken!!! Kein einziges Kind war auf dem Spielplatz und so schwer sind wir jetzt auch nicht, dass wir die Schaukeln kaputt machen würden! Wir zogen also weiter und langsam begann es so wie so zu donnern und leicht zu nieseln. Auf einem Weg fanden wir ein „natürliches Dach“ wo wir uns unterstellten, nach 15 Minuten unter diesem Ding wurde uns aber klar, dass es nicht so schnell aufhören würde zu regnen und da das „Dach“ eh undicht wurde sollten wir uns was anderes suchen. Zvoni hatte meine Cam in seiner Tasche, alles andere hätte nass werden können. Ich zog meine Flip-Flops (oder „Floppers“ wie ich sie im betrunkenen Zustand 2 Wochen später nannte) aus und wir rannten gemeinsam über sie Strasse zur rettenden Garage. Da sich die Strasse aber wegen dem starken Regen in eine kleine Rotach verwandelt hatte die bergab ziemlich schnell floss, wurde Zvoni ein Flip-Flop (Floppers schreibt sich auch einfacher…) weg geschwemmt und er rannte dem die ganze Strasse hinterher bevor dieser den Abguss erreichte. Das sah ziemlich lustig aus weil er ja immer leicht nach hinten gebeugt lief, damit meine Cam nicht nass wird. Da ich eh schon ganz nass war und die Garage meiner Cam genügend Schutz bot nicht nass zu werden beschlossen Zvoni wie die 5 Jährigen im reißenden Regenfluss zu spielen. War lustig *g*

Heiligabend:

Weihnachten läuft ziemlich anders ab als in Deutschland. Wir 3 hatten schon um 8 Uhr unsere kleine, eigene Bescherung und dann haben wir noch gewartet bis es das Weihnachtsessen endlich gab. Um 24 Uhr wurden wir hoch gerufen und wir schlugen uns den Bauch mit Reis (den gibt’s selbst an Weihnachten), Pute und anderem leckeren Zeugs voll. Dann (jetzt kommt der große Unterschied). Haben wir uns noch zum Ausgehen fertig gemacht. Um 2:30 Uhr sind wir also noch Party machen gegangen. Frei nach dem Motto: „was spät anfängt endet auch spät“ sind wir erst wieder um halb 9 daheim gewesen. Gott war ich müde!

Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir ja eigentlich zu Eric eingeladen aber wir haben auf seinen Anruf gewartet und gewartet und gewartet, nichts kam. Also haben wir uns einen gemütlichen gemacht. Hat eh geregnet. Ach ja, noch ein Unterschied ist, dass die hier nur einen Weihnachtsfeiertag haben an dem auch frei ist und das ist der erste. An Heiligabend müssen alle arbeiten, aber nur bis um 12 Uhr und den 2. Weihnachtsfeiertag gibt es einfach nicht, da müssen alle wieder arbeiten.

An besagtem zweitem Weihnachtsfeiertag, der gar keiner ist, traten wir 3 unsere Reise nach Bahia an. Jami war so freundlich uns an den Flughafen von Guarulhos zu fahren. Ich war dann leicht gestresst als Jami die Ausfahrt für Congonhas genommen hat, sie sich also verfahren hat und mir dann der Satz von Gabi im Gedächtnis hing: „Wenn man sich ein mal in São Paulo verfährt findet man nie wieder den richtigen Weg wenn man sich nicht auskennt!“. Jami kannte sich nicht aus. Ich war genervt und sah unser Flugzeug schon vor meinem geistigen Augen abfliegen. Da zog Jami aber ihren Joker, ihre Tante! Sie hat ja genügend Verwandtschaft die in São Paulo lebt und diese hat sie angerufen, sich orten lassen und dann sind wir zur Tante gefahren die uns dann wiederum an den Flughafen gefahren hat. PUH!!! Ich sah den Flieger als MIT uns starten ;-)

Dafür, dass der Flug nach Bahia nur 2,5 Stunden gedauert hat ist man aber trotzdem eine ganze Weile unterwegs. Erst mit dem Bus vom Flughafen in die Innenstadt an das Ferry Boat, feststellen, dass es schon zu spät ist und es nicht mehr fährt, an den anderen Hafen mit Gepäck torkeln, eine Stunde auf die Fähre warten, rüber auf die Insel auf der Insel noch ein Taxi raushandeln weil die kleinen 70er VW Busse schon alle weg waren.

Auf Itaparica in der Academia waren wir 3 die einzigen die als Gäste da waren. Es war ganz anders als das letzte Mal als ich da oben war. Viel ruhiger in der Academia selbst, mit Omara konnte ich das ein oder andere Wort wechseln. Das Frühstück war viel ruhiger und angenehmer aber auf der Insel selbst war die Hölle los weil Hochsaison war.Übrigens hier noch was sinnvolles für Sonnenhungrige: LSF 50 bringt nichts, rein gar nichts, wenn er in der Tube bleibt!


Wenn Ebbe war mussten wir ziemlich weit waten (schreibt man das so?) bis wir endlich knietief im Wasser standen. Lustig war auch, dass das Wasser bis dahin echt verdammt heiß war weil die Sonne so drauf geknallt hat. War wie Kneipkur, nur eben im Ozean. Man merke also: besser bei Flut baden gehen. Nur lagen die Zeiten der Flut immer ein bisschen doof. Ansonsten gab es schönes Capoeira dieses Mal, Strandspaziergänge und Silvester mit den Füssen im Wasser, Freund an der Seite und in der Hand einen Caipirinha (eigentlich war es ein Campari-O aber Caipi passt besser ins Bild *g*). Wir haben uns auch Hosen schneidern lassen, also Capoeira Hosen. Ich hab eine weiße Hose mit 2 hellgrünen Streifen an der Seite und noch eine blaue mit weiss-schwarz-weissen Streifen, ebenfalls an der Seite. Freu ich mich schon wenn ich die im Training anziehen kann.

Irgendwann ging es auch wieder zurück nach São Paulo. Wir haben eine Ewigkeit auf dem Flughafen in Salvador verbracht weil unser Flug erst um 3 Uhr ging. Also haben wir uns ein bisschen die Zeit im Bücherladen des Flughafens vertrieben. Ich hab mir Asterix und Obelix und das Buch „Um Brasileiro em Berlim“ (Ein Brasilianer in Berlin) gekauft, alles auf Portugiesisch, man muss ja in der Übung bleiben….

Als wir endlich daheim in Sorocaba waren haben wir uns nur noch gechillte Tage gemacht. Ich hätte eine Ewigkeit schlafen können. Dann kam auch schon der Tag an dem ich meine 2 Pappenheimer zum Flughafen nach Guarulhos bringen musste =( Dieses Mal haben uns Gabi und ihre Mama gefahren. Dann kam die schmerzliche Stunde des Abschieds und wir sind wieder zurück nach Sorocaba gefahren und haben Marina und Zvoni am Flughafen gelassen.

Jetzt rechne ich die Wochen und die Tage schon runter wann es auch für mich endlich an den Flughafen von Guarulhos geht und ich endlich wieder in meine geliebte, wenn auch keine, Heimat zurück fahre. Allerdings muss ich mir noch 2 Koffer kaufen weil ich meinen großen dem Zvoni mit Klamotten von mir mitgegeben habe.